Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat das Programm ins Leben gerufen, um mehr Frauen für politische Ämter zu gewinnen. Landrat Rainer Rempe unterstützt die Aktion.
In dem Mentoring-Programm begleiten erfahrene Kommunalpolitikerinnen und -politiker Neueinsteigerinnen ein Jahr lang und geben ihnen einen Einblick in ihre Arbeit. Hinzu kommen verschiedene Rahmenveranstaltungen, organisiert von den Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Harburg.
Das Programm zeigt deutlich: Frauen wollen mitreden und mitbestimmen. 28 Frauen wagen in dem Programm den Einstieg in die Kommunalpolitik – das sind Interessentinnen für alle Parteien. „Ich kann nicht immer nur meckern, sondern will selbst Verantwortung übernehmen“, begründet eine von ihnen ihre Motivation. Eine andere Frau will einfach mal sehen, wie sich politisches Engagement organisieren lässt. Die Teilnehmerinnen werden von 23 Mentorinnen und Mentoren betreut. Der Landkreis Harburg ist damit zusammen mit Ammerland/Wesermarsch niedersachsenweit Spitzenreiter im ländlichen Raum. Landesweit nehmen 443 Mentees teil, die von 384 Mentorinnen und Mentoren betreut werden.
Seit 100 Jahren dürfen Frauen wählen und vor allem auch gewählt werden. Doch nur wenige machen davon auch Gebrauch. „Frauen engagieren sich vielfältig, aber in der Politik haben wir großen Nachholbedarf“, bedauert Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg. Der Frauenanteil im Bundestag beträgt nur knapp 31 Prozent, in kommunalen Parlamenten liegt er sogar noch deutlich darunter. Nur etwa ein Viertel aller Abgeordneten in den niedersächsischen Rathäusern ist weiblich, im Kreistag des Landkreises Harburg liegt der Anteil immerhin bei fast 30 Prozent. Das soll sich zur Kommunalwahl 2021 ändern, findet Andrea Schrag. „Mehr Frauen in den Parteien und den Parlamenten, das kann die Debatten- und Entscheidungskultur positiv voranbringen.“
Damit das gelingt, gibt es „Frau. Macht. Demokratie“. Erfahrene Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker geben als Mentorinnen und Mentoren ihre Erfahrungen weiter und unterstützen die Neueinsteigerinnen auf dem Weg zur Kandidatur. Die Mentees lernen so den Alltag in den Parlamenten und die Gremienarbeit kennen und bekommen Zugang zu wichtigen Netzwerken. Die Kandidatur der interessierten Frauen für die Kommunalwahl 2021 kann geplant werden.
Das Mentoring-Programm läuft über ein Jahr und endet im Spätsommer 2020 mit einer Abschlussveranstaltung in Hannover. Drei überregionale Fachveranstaltungen ergänzen das Programm ebenso wie eine enge regionale Unterstützung durch kommunale Gleichstellungsbeauftragte. Diese Veranstaltungen vor Ort sind aber bewusst nicht nur für die Mentees gedacht, dort sind alle interessierten Frauen willkommen.
So geht es am Mittwoch, 12. Februar, um Stadtplanung und -entwicklung am Beispiel von „Winsen 2030“. Anmeldungen dazu sind bei Birthe Gutjahr, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Winsen, Telefon 04171 – 657173, E-Mail gleichstellungsbeauftragte@stadt-winsen.de, möglich. Themen bei den anderen Veranstaltungen sind unter anderem Stressmanagement sowie Tipps und Tricks für die Öffentlichkeitsarbeit und das kommunale Haushaltsrecht.
Informationen gibt es bei Andrea Schrag, Telefon 04171 – 693117, E-Mail a.schrag@lkharburg.de , sowie unter www.landkreis-harburg.de/frau-macht.demokratie .