Denn viele sind motiviert und flexibel, wollen arbeiten oder eine Ausbildung beginnen. Welche Erfahrungen Unternehmen damit machen und wie so etwas praktisch funktionieren kann, war Thema bei der Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“. In der Waldklinik Jesteburg ging es um das Thema „Migration – Potentiale nutzen, geflüchtete Menschen beschäftigen“.
Die Waldklinik in Jesteburg blickt auf jahrelange Erfahrungen bei der Beschäftigung mit Geflüchteten zurück. Dort arbeiten mittlerweile Menschen aus 20 Nationen. In seinem Best-Practice-Beispiel berichtete Pflegedienstleitung Hansjürgen Unteutsch sehr anschaulich von den Erfahrungen und der Integration geflüchteter Menschen in das Unternehmen. Oftmals seien sie sehr engagiert und motiviert, machte er Mut. Bernd Degel, der sich ehrenamtlich im internationalen Café Stelle engagiert, schilderte die Situation Geflüchteter. Oft kämen Unternehmen und Geflüchtete nicht zusammen. „Sprechen Sie uns an“, bat er die Unternehmen.
Im Expertenvortrag erläuterte Caroline Strobel vom Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge (NUiF), einer Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die vielen kostenlosen Angebote und Hilfen für Unternehmen, die das NuiF bereithält. Dabei verwies sie auch auf die Internetseite www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de . Abschließend schilderte sie die Veränderungen in der Gesetzgebung in diesem und nächsten Jahr – und die Folgen für die Unternehmen.
Ganz konkrete Ansprechpartner für die kleinen und mittleren Unternehmen wurden in der Blitzlichtrunde vorgestellt. Dort erhielten die Unternehmen Hinweise, wer in der Region bei Bedarf weiterhelfen kann. Dazu gehören die Agentur für Arbeit und die Willkommenslotsen bei Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Landwirtschaftskammer.
„Wirtschaftsförderung vor Ort“ ist eine Veranstaltungsreihe des Landkreises Harburg in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Interessierte im Landkreis Harburg. Ziel ist es, den Austausch zwischen Verwaltung, Institutionen und Unternehmen zu fördern, für aktuelle Themen und wichtige Herausforderungen zu sensibilisieren und über die verschiedenen, häufig unbekannten Unterstützungsangebote und finanziellen Fördermöglichkeiten zu informieren. Der Landkreis Harburg bietet kleinen und mittleren Unternehmen eine wichtige Plattform, um sich zu informieren, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
An den zwei- bis dreistündigen Infoabenden im gesamten Kreisgebiet geben anerkannte Experten und Praktiker aus ortsansässigen Betrieben Anregungen und Tipps für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Je nach Thema finden die Expertenvorträge in Verbindung mit der Besichtigung von Best-Practice-Unternehmen statt. Die Teilnahme an den Infoveranstaltungen ist kostenlos. Bei der nächsten Veranstaltung am 27. Februar in Tostedt geht es um die „Generation Z“.
Informationen gibt es bei der Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung, Telefon 04171 – 693-555, E-Mail an wirtschaftsfoerderung@lkharburg.de , sowie unter https://www.landkreis-harburg.de/wirtschaftsfoerderung-vor-ort .