Dr. Diener kommt vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), wo er als Oberarzt zehn Jahre die Klinik für Gefäßmedizin - Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Therapie und Angiologie - maßgeblich mit aufgebaut hat. Davor war der aus Rheinland-Pfalz gebürtige Arzt im damaligen AK Harburg tätig. Als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) und Leiter der dortigen Kommission Wundmanagement hat er internationale Erfahrung als Referent.
Zu seiner Motivation, vom UKE ins Krankenhaus Buchholz zu wechseln, sagt er: „Ich brenne darauf, etwas Neues aufzubauen, und möchte näher am Patienten arbeiten.“ Integrative Konzepte sind ihm dabei außerordentlich wichtig. Deshalb schätzt der 50-Jährige die „kooperative Atmosphäre und die kurzen Wege“ bei seinem neuen Arbeitgeber.
Aufgabengebiet des Chirurgen und Gefäßchirurgen ist die Diagnostik und Behandlung von Gefäßerkrankungen. Wenn Blutgefäße durch Ablagerungen in der inneren Wandschicht (Atherosklerose) verengt oder gar verschlossen werden, kann das schwerste gesundheitliche Störungen nach sich ziehen, etwa die sogenannte Schaufensterkrankheit, die die Unfähigkeit bezeichnet, längere Strecken zu Fuß zu gehen. Aufgrund von Durchblutungsstörungen kann es aber auch zu offenen Stellen an Beinen und Füßen kommen, die nicht nur die Lebensqualität maßgeblich beeinflussen, sondern auch mit lebensbedrohenden Folgen einhergehen können.
Schlaganfall, Herzinfarkt oder Aussackungen der Hauptschlagader (Aneurysma) können weitere Folgen von Gefäßerkrankungen sein. Mit verschiedensten interventionellen (kathetergestützten) und operativen Techniken wie Ballondilatation, Stents und Bypässen können verstopfte Blutgefäße wieder aufgeweitet und funktional gemacht werden. Dr. Diener arbeitet dabei eng mit seinen Kollegen aus der Kardiologie und Angiologie, der Neurologie und Neuroradiologie und der Allgemein- und Viszeralchirurgie zusammen. Er möchte ein interdisziplinäres Versorgungsnetzwerk etablieren, „in dem jeder Patient mit Gefäßerkrankungen zeitnah eine optimale Versorgung bekommt, und zwar möglichst rund um die Uhr."
Die Zusammenarbeit mit der am Krankenhaus ansässigen Facharztpraxis für Chirurgie- und Gefäßchirurgie Dr. Karen Apel ist ein weiterer Baustein in diesem Konstrukt.
Bei der Therapie von komplexen Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta) plant Dr. Diener zudem eine Kooperation mit dem UKE. In seiner Abteilung wird Dr. Diener von einem Team aus Oberärztin, zwei Assistenzärzten und Gefäßassistent unterstützt.
Die besondere Aufmerksamkeit Dr. Dieners gehört neben der Behandlung von Durchblutungsstörungen vor allem dem diabetischen Fuß: Durchblutungsstörungen lassen kleinste Verletzungen, die aufgrund Diabetes-bedingter Nervenschädigung meist sehr spät bemerkt werden, zu chronischen Wunden werden, die sich leicht infizieren. Fachgerechte Diagnostik und Behandlung könne in vielen Fällen eine Amputation und damit großes Leid ersparen, sagt der Fachmann. Als bisheriger klinischer Leiter des Wundzentrums für Gefäßerkrankungen am UKE ist es ihm ein besonderes Anliegen, die Versorgung von chronischen Wunden zu optimieren.
Dr. Diener kennt den Landkreis Harburg gut. Der dreifache Vater wohnt seit langen Jahren in Stelle. In seiner knapp bemessenen Freizeit liest er viel, geht gern in Oper, Theater und Konzert. Auch der Sport kommt bei ihm nicht zu kurz, denn er joggt regelmäßig.