© Landkreis HarburgWo früher Mais wuchs, quaken die Frösche und klappern die Störche: Aus dem Acker im Überschwemmungsgebiet der Seeve ist extensiv genutztes Feuchtgrünland geworden – dank aufwendiger Restrukturierungsarbeiten des Landkreises hat die Natur dort Vorrang. Nun gehen die Renaturierungsarbeiten in dem Gebiet weiter. Als Ergänzung entsteht ein abwechslungsreicher Laubmischwald – der als sogenannter „wilder Wald“ nicht bewirtschaftet wird und sich so selbst ohne menschliche Eingriffe entwickeln kann.
Die umfangreichen Arbeiten an der Seeve haben sich gelohnt. Die Baggerspuren zur Anlage mehrerer Senken sind Vergangenheit, die Grasnarbe ist längst wieder geschlossen. © Landkreis HarburgBereits im Sommer blühten zahlreiche Kräuter im neuangesäten Grünland. Die Gewöhnliche Schafgarbe war dort zu sehen, Kornblume, Saatmohn und Kuckuckslichtnelke. In den flachen Senken steht etwas Wasser: Beste Voraussetzungen also, dass sich hier dauerhaft Insekten, Amphibien und Wiesenvögel wie der Weißstorch wieder richtig heimisch fühlen.
Nun startet die Entwicklung eines naturnahen Laubmischwaldes auf einer Fläche von rund 1,1 Hektar außerhalb des eigentlichen Überschwemmungsgebietes. Die letzten Spuren des tristen Maisackers verschwinden gerade. Mit Baggern wird Erde bewegt, um naturnahe Strukturen zu schaffen. Statt einer ebenen, flachen Oberfläche entstehen kleine Rinnen, Senken und Erhebungen, die zukünftig ein Mosaik an sich abwechselnden Lebensraumbedingungen bieten. In den Vertiefungen sammelt sich Wasser, das den Durst der neuen Bäume in den klimawandelbedingten Trockenzeiten stillt. Auf sonnenexponierten Erhebungen werden als Rückzugsort für Eidechsen Steinhaufen angeschüttet und für Käfer sollen kleine Totholzlager entstehen.© Landkreis Harburg
Per Handarbeit werden in etwa zwei Wochen die kleinen Laubbäume gepflanzt. In Zukunft dürfen hier Stiel- und Traubeneichen gemeinsam mit Hainbuchen wachsen. Vereinzelt werden Flatterulmen und Vogelkirschen dazwischen ihren Weg finden.